"Muß man Erweiterungen denn zwangsläufig gleichsetzen mit kolonialistischen Bestrebungen, oder kann man ein solches Programm nicht auch dahingehend interpretieren, daß sich künstlerische Praxis, die sich darauf beruft, in einem offenen, behelfsmäßigen Kontext bewegt?" (…)
"Für mich war die Ausgangsthese, daß ich unsere Künstlergeneration, zu der ich mich auch selber zähle, für die beneidenswerteste halte, deshalb, weil in den 70er Jahren dies ganz umfangreiche Repertoire an Elementen erarbeitet worden ist und Künstler teilweise ein ganzes Leben brauchten, um diese Elemente einzuführen. Und ich personalisiere den erweiterten Kunstbegriff nicht mit Beuys, ich sehe ihn einfach als Zeitströmung.
Richard Long und Hamish Fulton z. B. mußten ihr Leben damit verbringen, das Element 'Gehen' in die Kunst einzuführen. Leute mußten ihr Leben lang daran arbeiten, intermediales Arbeiten als Element einzuführen, wo aber nicht so sehr das, was mit dem intermedialen Arbeiten umgesetzt wurde, von Belang war, sondern die Tatsache, DASS intermedial gearbeitet wurde. Und da sehe ich halt andere Leute, die ein Leben lang damit verbrachten (oder ein halbes), um so was wie eat-art in die Kunst einzuführen. Und deshalb meine ich, daß die Generation, zu der ich gehöre, in einer so beneidenswerten Lage ist, weil wir diese Dinge alle nehmen können, wie z. B. Richard Longs 'Bewegung durch den Raum', wie intermediales Arbeiten, wie eat-art ....
Wir brauchen nicht ein Leben lang wandern, um so ein Element akzeptabel zu machen. Wir können diese Elemente aufgreifen und damit – und das ist mir wichtig – KONSTRUKTIV verfahren, d. h. die einzelnen Elemente zu Gebilden von gesteigerter Komplexität miteinander verknüpfen." (…)
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